Web 2.0 ist Informationsüberflutung!

21. November 2007

Gerade bei Robert Basic einen Beitrag zum Thema Web 2.0 und die Frage nach der Flut der Informationen gelesen. Dabei geht er auf eine Studie ein, die der Leiter Professor Peter Kruse folgendermaßen kommentiert

Die Befragten kritisieren in überraschender Deutlichkeit die für das Web 2.0 typischen Angebote mit weitgehend ungefilterten, nutzergenerierten Inhalten als oberflächlich und nicht förderlich für die eigene Entwicklung

Vor einigen Monaten habe ich auch eine kleine Umfrage zum Thema Informationsflut gestellt und bin der Ansicht, dass die Studie zu dem richtigen Ergebnis kommt.

So sagte ‘old man’ in seinem Kommentar: “Die Flut ist überwältigend. Wenn man nicht gegensteuert, ertrinkt man in Mitteilungen, die man nicht benötigt.” Und wenn man weiter liest stellt man fest, dass sich dieser Mensch keineswegs über Blogs und Newsseiten informiert, sondern “2 Stunden insgesamt (3 Tageszeitungen, diverse Wochenzeitschriften)”.

Andere Teilnehmer sogar noch mehr Stunden.

Die Informationsüberflutung ist vorhanden. Viele haben mehr als 100 Blogs abonniert und es kommen pro Tag mindestens 100 Beiträge in den Reader. Wer die Zeit und Muße hat alle zu lesen, der hat Glück, oder Pech weil er arbeitslos ist, jedoch nicht bei klarem Verstand. Die Nachrichten prasseln nur so auf den Menschen ein. Im Internet ungefiltert und ungehindert, wie es die Zeitungsleute noch für einen übernehmen.

Jedoch merken die meisten Nutzer es einfach gar nicht, weil der Wahn sich unbedingt informieren zu müssen bei der Internetgeneration wohl einfach dazu gehört.

Klar kann man sagen, dass es 100 technische Blogs und Nachrichtenseiten sind und man abonniert diese Feeds, weil man sich dafür interessiert. Aber nach der zweiten Meldung, dass ein neues blödes Handy auf dem Markt ist, weiß ich es doch und will keine der 500 nachfolgenden Beiträge darüber lesen.

Durch das Internet kann man sich zwar beliebig schnell auf Knopfdruck seine Informationen beschaffen, aber ob diese so richtig sind sei dahingestellt. Weil sie eben von den Web Zwei Nullen geschrieben worden sind und nicht geprüft. Bei Wikipedia zum Beispiel herrscht das Recht des Stärkeren. Ich könnte nun einen Artikel über meinen Vater dort schreiben, einen erfolgreichen Buchautor, und es würden sich mindestens 2-3 Leute melden, die irgendetwas besser wissen. Es wird editiert und zurückeditiert. Am Ende bleibt die Version desjenigen stehen, der öfter zurückeditiert hat. Die Wikiwahrheit wird sozusagen durch das dickere Sitzfleisch erzeugt, eine fachliche Kontrolle entfällt oder sie ist dem Zufall überlassen.

Die Web 2.0-Generation ist mehr die Schnellklickgeneration. Man liest am Ende doch nur die Überschriften und klickt: “Markiere diesen Feed als gelesen”. Wie viele Kommentare verraten, dass der Ausgangsartikel weder gelesen noch verstanden wurde. Wie viel kindliche Freude muss es machen, seinen Namen einmal irgendwo im Netz zu sehen.

¬ geschrieben von Benedikt in Medien

Ähnliche Beiträge: Keine gefunden  |  

« LoopPress – Eine WordPress Showcase

3 tolle Blogs, die kaum jemand kennt » 




Hinterlasse einen Kommentar