Die Killerspiele
15. Februar 2007
Die Killerspiele sind wieder ein Thema. Durch Robert Basic bin ich auf einen interessanten Artikel gestossen, der sich mit einem fragwürdigen Gesetztesentwurf in Bayern beschäftigt.
In Bayern liegt also nun ein Gesetztesentwurf vor, welches ein “Verbot von virtuellen Gewaltspielen” vorsieht. Weiter heisst es dort:
“Es erfasst Spielprogramme, die grausame oder unmenschliche Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder menschenähnliche Wesen darstellen und dem Spieler die Beteiligung an dargestellten Gewalttätigkeiten solcher Art ermöglichen.”
aus dem Gesetztesantrag
Mit diesem Thema hat sich aber der Blog Tapirherd auseinandergesetzt und ich möchte dies auch an dieser Stelle nur kurz anschneiden. Die Diskussionen um dieses Thema sind endlos und man findet sie an jeder Ecke. Die eSportler meinen natürlich, dass Spiele wie CounterStrike oder Batllefield nicht nur deshalb gespielt werden, um andere Menschen zu töten, sondern das taktische Gefühl und den Teamgeist stärken. Gegner erwidern mit dem Totschlagargument, dass man eben immer noch auf andere Menschen schießt und sie dabei tötet – killt halt. Weiter fügen sie das Argument an, dass die Amokläufe, die es in Deutschland in den vergangen Jahren gab, daran Schuld seien und auf Killerspiele zurückzuführen sind.
Welche Seite recht hat ist schwierig zu beantworten, nur kommt bei der ganzen Sache mir immer ein ganz anderer Gedanke.
Die Kinder, und nun komme ich auf den Gesetztesentwurf zu sprechen, sehen im Fernsehen den ganzen Nachmittag irgendwelche komischen Manga und Anime Sendungen, die gewalt verherrlichen.
Diese Figuren sind doch auch alle “menschenähnliche Wesen” und schießen oder schlagen sich gegenseitig die Rübe ein.
Nur geht keiner dagegen vor. Ich meine aber, dass diese Sendungen die Kinder noch mehr verblöden und verkommen lassen, als dies irgendwelche Spiele tun, wo man auf irgendwelche Männchen schießt.
Die Sprache in den Serien ist unter aller Sau, das Gestammel kann man sich keine 10 Minuten anhören. Dauernd schreit einer rum, läuft hektisch durch die Gegend oder lässt irgendein Tier aus einem Ball gegen ein anderes Kämpfen.
Diese Art eigenen sich die Kinder an., was eine rüde Sprache und Umgangsform nicht nur mit Gleichaltrigen, sondern auch mit Erziehungsberechtigen oder Älteren zu Folge hat. Wenn mich auf der Straße irgend ein 12 jähriges Balg von der Seite anspricht und fragt, “ob ich Penner mal 10 Euro für ihn hätte”, dann sieht man einfach darüber weg, aber macht sich doch Gedanken, ob man früher auch einmal so war, oder nicht.
Also wen schätzt ein Killerspielverbot? Die über 18 jährigen, welche auch aufs freie Feld gehen können und Painkiller spielen können? Diejenigen die sich die brutalen Horror und Actionfilme ansehen dürfen? Die eigentlich verantwortungsbewusst genug seien sollten, um zwischen Second und First Life, zwischen real und irreal unterscheiden sollten?
Oder die jungen Teenager, die in ihrem Leben aufgewachsen sind, mit den Anime Sendungen, mit verrückten Zeichentrickfiguren, die sich gegenseitig killen?
Ich würde zu der Entscheidung kommen: Niemanden.
Wenn die einen nicht spielen dürfen, reagieren sie sich anders ab, und das fördert vielleicht noch die Gewalt. Und die anderen werden noch zappeliger, noch frecher, und noch dümmer.
Vielleicht wird mein nächster Gedanke, den ich hier verfasse: “Die Junged von heute”.
Amoklauf durch Pokémon!?…
Wir wissen es ja alle schon seit langem zur Genüge: Killerspiele sind verdammt noch mal böse und nicht gut für die Gesundheit! Was dabei rauskommen kann, wissen die Herren Schünemann und Beckstein und nerven uns mit ihrem propagandi…
Neue Medien waren schon immer verdächtig, dass kann man die Geschichte hindurch gut beobachten.
Ich bin mir z.B. sicher, dass es Bücher gibt die gefährlicher sind als jedes “Killerspiel”.
Wenn labile Menschen zur Waffen greifen, dann liegen die Gründe nicht ausschließlich und hauptsächlich beim bevorzugtem Ballerspiel sondern immer und mehrheitlich im sozialem Umfeld versteckt.
Man sollte versuchen die Ursachen der Verzweiflung dieser Menschen zu finden und diese bekämpfen.
Und wenn man dann noch Waffen verbietet.
Dann ist schon ein großer Schritt getan worden
Ich bin gegen Verbote, da diese die Freiheit einschränken.
(Außnahmen gibt es natürlich auch z.B. Diskriminierung usw.)
Hallo,
Ich finde diesen Artikel echt toll geschrieben.
Du kommst auf den Punkt. Politiker suchen sich doch immer irgendwelche ausreden um darzustellen , dass sie etwas versuchen zu unternehmen.
Das gleiche gilt doch auch jetzt bei den Abgasen. Politiker fordern die Menschen hier in Deutschland Partikel Filter etc. pp. ans Auto zu montieren – aber selber fahren sie dann mit ihren BMW´s und den ganzen Benzingierigen Autos.
mfg diversion
Achja ich bin auch gegen ein “Killer”spielverbot