Web 2.0 – Was ist das eigentlich?

29. Oktober 2006

Nachdem ich gestern über die Unterschicht 2.0 geschrieben und Bezug auf die Frage genommen habe, ob alles 2.0 wird, ist es sinnvoll zu erklären, was dieses Web 2.0 überhaupt ist. In vielen Blogs wird darüber schon diskutiert, ob dies oder jenes Web 2.0 sei, oder wie die nächste Generation aussehen wird.

Das Internet ist seit längerem das Medium überhaupt. Jeder kennt Google oder Wikipedia. Wenn etwas unklar ist, wird erst einmal im Internet nachgeforscht. Lexika treten dabei immer mehr in den Hintergrund. Das WWW wird von jeder Altersgruppe genutzt.

Als gutes Beispiel gehen die Weblogs voran. Früher, im Web 1.0, waren es noch persönliche Homepages die man sich baute. Man hatte sich einen ausreichenden Inhalt überlegt und stellte diese Seite online und ließ sie auch viele Monate oder Jahre so, ohne etwas zu verändern.

Zwischen Web 1.0 und dem heutigen Web 2.0 lag eine noch eine Zeit, in der es im Wesentlichen um die Statistik und das Aussehen der Seite ging. Auf Foren wurden die Benutzer gelockt und festgehalten. Man wollte sich immer abschotten von den anderen Foren, um bloß kein User zu verlieren; das so genannte Inselverhalten.

Mit Hilfe der Blogs ist es gelungen seine Internetpräsenz mit immer neuem Inhalt zu füttern. Es gibt viele Millionen von diesen Online-Tagebüchern, die vom Inhalt her alles abdecken, was man sich nur vorstellen kann.

Das Web 2.0 hat viele neue Begriffe im Internet hervorgebracht. Da wären Beispielsweise: RSS, Trackback, Social bookmarking oder Blogosphäre.

Besonders das social bookmarking ist eine typische Besonderheit des Webs 2.0. Der einzelne Benutzer präsentiert sich allen anderen Nutzern sehr offen. Hierbei steht Projekt http://del.icio.us/ ganz weit vorne. Dieser Internetdienst ermöglicht jedem Nutzer die Ablage seiner Bookmarks / Favoriten . Wenn man einen Interessanten Beitrag zu einem Thema gefunden hat, kann man den Link dort ablegen, sodass jeder andere ihn sehen und darauf zugreifen kann. Deshalb auch „social bookmarking“, da es jedem erlaubt ist alle Links zu sehen und zu teilen, wobei man private Links auch verstecken kann. Wichtig hierbei sind auch die so genannten Tags, welche dabei helfen alle Links zu durchsuchen. Sucht man also nach einzelnen Tags, wie zum Beispiel „Webstandards“ oder „Web 2.0“ werden alle abgelegten Links bei del.icio.us aufgerufen, die zu diesem Thema passen.

Ein weiterer Dienst ist flickr.com. Diese Seite geht sogar noch einen Schritt weiter. Link sagen über den einzelnen Menschen nicht viel aus. Man kann zwar seine Interessen erkennen, aber sonst nicht viel. Bei flickr hat man die Möglichkeit private Bilder mit allen anderen Menschen zu teilen. Natürlich müssen es keine Fotos von der letzten Familienfeier sein, da man alle beliebigen Bilder hochladen kann. Dennoch steht dieser Dienst für die Offenheit und Freiheit, die das Web 2.0 dem Internetnutzer bringen will.

RSS, Trackbacks gehören für mich persönlich zum Thema der Blogosphäre. Wie bereits oben geschrieben geben viele Blogs private Details bekannt. Aber es gibt ebenso viele, wenn nicht viel mehr Themenbezogene Weblogs. Diese untereinander zu verbinden vermag die Funktion der Trackbacks. Ein Beispiel sieht man auch in meinem Artikel „Unterschicht 2.0“.

Der Artikel auf dem Marketing Blog beschrieb, dass vieles mit 2.0 versehen wird und wie weit es noch gehen soll. Ich habe mir ein aktuelles Beispiel dazu rausgesucht und bin darauf näher eingegangen. Diese beiden Artikel verbindet nun etwas. Ein Trackback auf das andere Blog weist diesen Autor also darauf hin, dass auf einem anderen Weblog Bezug darauf genommen wurde. Dieser Trackback erscheint dann meist auch unter dem anderen Artikel. Also wird im Web 2.0 viel miteinander verknüpft und das Wissen miteinander geteilt. Dies geschieht im großen Stil ja auch auf Wikipedia, wo jeder einen Beitrag schreiben, oder einen anderen verfeinern kann.

Fast jedes Blog bietet dazu auch noch einen RSS-Feed. Mit diesem hat der Nutzer die Möglichkeit den Blog zu verfolgen. Spezielle Artikel können immer noch als Bookmark aufgenommen werden, doch bietet sich ein RSS-Feed an, wenn man die gesamte Thematik des Weblogs mag. Der RSS-Feed ermöglicht dies, ohne dass man immer wieder zu der Seite hin muss, um zu sehen, ob sich etwas getan hat, also ob neue Beiträge geschrieben wurden. Diese Arbeit nimmt einem nun ein so genannter RSS-Reader ab, der die Inhalte der Webseite, oder des Weblogs ständig überprüft und anzeigt, wenn neue Inhalte bereit liegen.

Ein weiterer Hinweis, die die einzelnen Seiten des Web 2.0 geben ist, dass sich die Seiten in einer kontinuierlichen Umbauphase befinden. Dazu werden schöne Buttons angefertigt mit der Aufschrift „Beta“.

Ein weiteres Merkmal von Web 2.0 ist, dass sich Arbeiten von Programmen in das Internet verlagern. So bietet Google eine Art Schreibprogramm an. http://docs.google.com/

Das Internet ersetzt also diverse Programme. Man hat die Möglichkeit online seine Texte zu verfassen und zu speichern.

Also das Web 2.0 steht für Offenheit des Benutzers gegenüber allen anderen Internetnutzern. Man kann präzisier und schneller nach dem suchen, was man möchte und man bekommt dabei, mit Hilfe von Trackbacks, Internetdiensten und Blogs eine große Flut von Informationen. Das schlechte dabei ist, dass es eben immer eine andere Sicht der Dinge darstellt. Ich denke, dass einige auch an diesem Beitrag schon etwas auszusetzen haben oder etwas richtig stellen wollen. Dies ist wohl das Hauptproblem, wenn alle noch mehr miteinander verbunden sind.

Bekannte Web 2.0 Dienste sind:

Del.icio.us – Bookmarkverwaltung

YoutTube – Videosharing

Flickr – Fotosharing

Wikipedia – Online Lexikon

MySpace – Netzwerk von Webseiten

Im Artikel von Tim O’Reilly findet sich auch eine Liste mit Wörtern, die sich geändert haben von Web 1.0 zu Web 2.0.

So heißen zum Beispiel “content management systems” heute “wikis”, oder die früher bekannten “personal websites” werden zu Blogs.

¬ geschrieben von Benedikt in Internet, Erklärungen

Ähnliche Beiträge: 4:2 Deutschland ist Weltmeister!  |  Das war ein Boxkampf?  |  Spam  |  

« Unterschicht 2.0

3,2,1, Deins » 




Hinterlasse einen Kommentar